Wissenswertes über Kapuzinerkresse

Wohl kaum eine Pflanze vereint so viele Vorzüge wie die Kapuzinerkresse (Tropaeolum): Sie wächst rasant heran und erobert im Handumdrehen Spaliere, Zäune oder bedeckt kahlen Gartenboden. Sie vertreibt zuverlässig Schädlinge, wird von Schnecken verschont, ist schmackhaft und noch dazu optisch ein Gewinn für kalte Speisen wie Salate. Kapuzinerkresse lässt sich unkompliziert aus Samen ziehen, benötigt so gut wie gar keine Pflege, blüht unermüdlich bis zum Frost, sät sich selbst aus und wächst als eine der wenigen einjährigen Sommerblumen sogar im Schatten äußerst willig. Als wäre dies noch nicht genug, ist sie noch dazu eine erprobte und zuverlässig wirkende Heilpflanze, die vor allem bei Erkältungen Verwendung findet. Kein Wunder, dass sich die Kapuzinerkresse seit Jahrhunderten einen festen Platz im Bauerngarten erobert hat!

Die ursprüngliche Heimat der Kapuzinerkresse liegt im westlichen Südamerika, wo sie in feuchten Gebieten der peruanischen Anden als mehrjährige Pflanze wächst. Dort wurde sie bereits von den Inka (also vor etwa 700 Jahren) als Heilpflanze zur Schmerz- und Wundheilung eingesetzt. Im 17. Jahrhundert gelangte die Kapuzinerkresse nach Europa und fand dort zunächst als reine Zierpflanze Verwendung. Schon bald wurde jedoch der äußerst positive Einfluss der Kapuzinerkresse auf ihre Nachbarpflanzen bemerkt, was natürlich vor allem im Gemüsegarten von großem Nutzen war und ist, denn Schädlinge wie Läuse, Schnecken und Kohlweißlinge werden vom aromatischen Duft der Pflanze vertrieben. Der scharfe würzige Geschmack der Blätter eröffnete der Kapuzinerkresse den Einzug in die Küche – heute werden gerne auch die Blüten als essbare Dekoration von Salaten verwendet. Auch die Samen sind essbar und können eingelegt wie Kapern verwendet werden.

Kapuzinerkresse zeichnet sich besonders durch zwei Inhaltsstoffe aus, die sie so wertvoll für unsere Gesundheit machen. Zum einen enthält sie eine große Menge an Vitamin C, so dass sie im 18. Jahrhundert sehr wirkungsvoll gegen die Vitamin C – Mangelkrankheit Skorbut eingesetzt wurde. Zum anderen – und das ist weit bedeutsamer – bildet sie Senföle, die erwiesenermaßen den Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen hemmen und die körpereigene Durchblutung anregen (und damit eine schnelle Heilung fördern). Völlig zu Recht würdigten Arzneimittelforscher diese Leistung und kürten die Kapuzinerkresse zur Arzneipflanze des Jahres 2013.

Der Anbau im Garten ist denkbar einfach. Die Kapuzinerkresse bildet im Gegensatz zu den meisten anderen Sommerblumen sehr große Samen aus, die bequem einzeln mit den Fingern in die Erde gesteckt werden können. Kapuzinerkressen sind äußerst frostempfindlich und sollten daher entweder im Frühjahr drinnen vorgezogen oder erst ab Mai draußen ausgesät werden. Ab der Aussaat hält man die Erde stets feucht, denn zur Ausbildung ihrer fleischigen Ranken benötigt die Kapuzinerkresse steten Wassernachschub. Je nach Sorte bleiben Sie entweder niedrig und buschig oder wachsen schnell bis zu zwei Meter in die Höhe, so dass man unbedingt ein Rankgerüst bereithalten sollte. Ansprüche an den Standort stellen die Kapuzinerkressen kaum; sie wachsen gerne im lichten Schatten, können aber sich aber sogar auch noch an einer Nordwand gut entwickeln. Wer meint, dafür benötigten sie zum Ausgleich besonders viel Dünger, liegt falsch: Ist die Erde besonders nährstoffreich, wird die Kapuzinerkresse fast nur noch Blätter ausbilden. Wird der Boden hingegen nicht gedüngt, bilden sich vermehrt Blütenknospen. Um das noch weiter zu unterstützen sollte man Verblühtes regelmäßig entfernen, so dass die Pflanze ihre Energie nicht in die Ausreifung der Samen steckt. Je nach Witterung blüht die Kapuzinerkresse bis in den November hinein – bis der erste Frost sie über Nacht komplett absterben lässt.

Im Laufe der Jahre gelang es Züchtern, einige außergewöhnliche Sorten zu entwickeln, die sich in Form und Farbe von der ursprünglich gelb-orange-roten Urform unterscheiden. Wir freuen uns, dass wir Ihnen bei uns ein Sortiment anbieten können, dass seinesgleichen sucht!

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